Vor vielen Jahren bin ich über die Einstrichzeichnungen von Picasso gestolpert. Ich war fasziniert, wie man mit nur einem Strich und so wenig Details die Charakteristiken von etwas so gut ausdrücken kann. Nun ja, Picasso eben. Doch auch andere Menschen haben sich vorher und nachher mit Einstrichzeichnungen beschäftigt, so zum Beispiel der Architekt Gian Gross (ab 1:30 min) oder Judith Clara. Mich hat der Einstrich auf jeden Fall gepackt, spätestens als ich in einem Kurs von Jan Müller ausgiebig damit experimentiert hatte.
Als ich das erste Mal mit Einstrichzeichnungen experimentiert hat, fande ich es am einfachsten mit einer Spirale anzufangen und dann in ihrem Inneren Köpfe zu zeichnen. Die Köpfe entsprangen meiner Fantasie und hatten keinen Bezug zu realen Menschen. (Jedenfalls nicht, dass ich wüßte). Danach habe ich diese mit Bundstiften ausgemalt, um mir über die Gestaltung klarer zu werden.
Wenn du ein Bild als Vorlage verwendest und daraus eine Einstrichzeichnung extrahierst, wundere dich nicht, wenn es nicht auf Anhieb funktioniert. Ich brauchte 22 Anläufe bis ich mit meinem Chamäleon auf dem Ast zufrieden war.
Diese Einstrichzeichnung ist eine der ersten aus meiner Serie "Mein dunkler Gesell". Ich habe ihn mit nur 2 Klöppelpaaren gearbeitet mit schwarzem Barconie Leinen Nel 50/2. Die Feder ist ein typisches Sammelobjekt von einem meiner Spaziergänge.